Vom Meckern und Loben
Der Mensch an sich meckert gerne, der Ruhri mit seinem gerüttelt Maß an Grundzynismus sowieso. Auch ich selbst meckere ja gerne und gut (wenn auch wirklich nur, wenn es absolut berechtigt ist :-)).
Meckern geht abends am Stammtisch ganz gut und noch viel besser in sozialen Netzwerken. Jetzt wird mal gelobt. Ganz antizyklisch (glaube ich jedenfalls ;-))!
Menschen sind Schweine
Wilde Mülkippen gibt es zu hauf. Wie bitte kommt man darauf seinen Müll irgendwo in der Landschaft zu entsorgen? Zumal der Wertstoffhof der Gelsendienste das doch viel bequemer löst. Gut, je nach Art des Mülls muss man eventuell mal den ein oder anderen Euro investieren, der Großteil kann aber kostenlos dort abgeliefert werden.
Das schlimme bei wilden Müllkippen ist aber, dass sie, sofern nichts dagegen getan wird, immer größer werden.
Die GE-meldet-App
Um dieses Problem in einer ebenso effektiven wie zeitgemäßen Weise anzugehen, hat die Gelsenkirchener Kommunale Datenzentrale Emscher-Lippe (GKD-EL) vor einigen Jahren die GE-meldet App für iOS und Android auf den Markt gebracht.
Mit dieser App können Verunreinigungen im Stadtgebiet mit Ortsangabe und Foto direkt an die verantwortlichen Stellen zu melden. Tolle Idee – wenns denn funktioniert.
Seit Jahren fristet die App ein ziemlich stiefmütterliches Dasein auf meinem Smartphone. Zum einen, weil mein erster Versuch an der Technik scheiterte – beim Bilderupload stürzte die App ab, zum anderen, weil es in der Nachbarschaft jemanden zu geben scheint, der die Oberaufsicht eh schon an sich genommen hat. Außerdem möchte ich auch keine Lappalien melden, die auch ohne großen Aufwand von mir selber entfernt können. Bei manchen Menschen scheint die Hemmschwelle weitaus niedriger zu liegen. 😉
Organic tomatoes und andere Sauereien
Jetzt war es so weit. Auf dem Weg ins Triple Z komme ich mit dem Fahrrad an der Trabrennbahn vorbei. Bereits 150 Meter vor dem gegenüberliegenden Parkplatz, noch im Nienhauser Busch, kam mir eine Ölspur entgegen. Auf dem Parkplatz selbst fand sich eine breite Auswahl an Hinterlassenschaften. Von Bauschutt über Autoreifen und Elektroschrott, bis hin zu Fässern, die ursprünglich mal für Biotomaten gedacht waren.
Im Vorbeifahren ein paar Fotos gemacht, um mich im Büro direkt an die Meldung via GE-meldet-App zu machen. Die Menüführung ist selbsterklärend und seit einem Update ist es auch endlich möglich Meldungen nachträglich zu machen. Sollte die Zeit knapp sein oder der Volumentarif eher klein ausfallen, reicht es ein Bild zu machen und die Meldung zu einem späteren Zeitpunkt auf den Weg zu bringen.
Alles in allem sind es nur wenige Schritte und ein paar ‚taps‘ bis die Meldung bei den Gelsendiensten ankommt.
GE-meldet – How to
Auswählen eines Fotos, das den Mangel zeigt, auf den man die Gelsendienste aufmerksam machen möchte.
Ortsbestimmung via Karte, möglich sowohl in der Satteliten- als auch in der herkömmlichen Kartenansicht.
Angabe einer Kategorie und einer kurzen Beschreibung, bevor die Eingaben von der App noch mal zur Kontrolle zusammengefasst werden.
Jetzt heisst es erstmal warten bis der zuständige Sachbearbeiter die Meldung kontrolliert und zu den zuständigen Stellen weitergeleitet hat. Die Meldung selbst wird dann „scharf“ geschaltet und die einzelnen Schritte können über die App via „Abonnement“ verfolgt werden. Außerdem hat man als Verfasser einer Meldung die Möglichkeit sich per Email über Fortschritte auf dem Laufenden halten zu lassen.
Ma gucken, wat passiert
Die Meldung war schnell und technisch problemlos verfasst und abgesendet, jetzt hieß es nur noch warten, was passiert. Und natürlich wann!
Es dauerte nur wenige Minuten bis ich informiert wurde, dass meine Meldung eingegangen, kontrolliert, für bearbeitenswert gehalten und zur Bearbeitung weitergeleitet wurde. Ich muss zugeben, dass es mich überrascht hat noch am gleichen Tag eine Rückmeldung zu erhalten. Gute Arbeit!
Jetzt war die spannende Frage wie lange es dauern würde bis sich auch jemand des Mülls erbarmt. Einen Tag, eine Woche, einen Monat?
Um 16.00h packte ich meine sieben Sachen zusammen und machte ich mich auf den Heimweg. Vorbei an der Taubenklinik in Richtung Nienhauser Busch, vom Nordsternradweg hinunter in Richtung Parkplatz, und siehe da: das Problem war bereits keines mehr. Alle vier Müllhaufen waren beseitigt und der Parkplatz wieder in einem einwandfreien Zustand. Respekt, liebe Gelsendienste. Schön, wenn Erwartungen, die ich eigentlich gar nicht hatte, mehr als erfüllt werden.