Der Beamer
Wirklich viel Ahnung von der Technik hatten wir nicht. Der Dirk nennt zwar einen Beamer zu Hause sein eigen, mehr als TV-Bilder auf eine Leinwand zu werfen macht man damit aber ja auch nicht. Ich selbst war völlig unbefangen. Weder zu Hause hatte ich so ein Ding im Einsatz, noch halte ich übermäßig viele Vorträge, jedenfalls nicht beamerunterstützt.
Aber dafür gibt es ja Google, Testberichte und Nerds, die einen Riesenspaß daran haben Technik unter die Lupe zu nehmen und im Anschluss darüber zu bloggen.
Eingelesen hatte ich mich relativ schnell und es wurde deutlich, dass es auf drei Faktoren ankam: Lumen, Kontrast und das liebe Geld.
Nach einem Beratungstermin bei Lars Büttner von der EMG, dem Urheber des Originals, den “Essen.Altstadt.Ansichten”, entschieden wir uns dasselbe Beamermodell zu kaufen, das die EMG im Einsatz hatte, schließlich hatte sich die Technik dort bereits mehr als bewährt. Hell genug war der Beamer, der Kontrast auch relativ ansprechend und innerhalb des kalkulierten Budgets lag er auch noch.
Und da wir uns ja vorgenommen hatten den lokalen Einzelhandel zu unterstützen, waren wir äußerst erfreut als wir direkt in der Essener Innenstadt fündig wurden. Und nicht nur das: Beim cyberport-Besuch stand der Kauf ja eigentlich schon fest, allerdings machte ein relativ forscher, vor allem aber kompetenter Berater uns noch einen Strich durch die Rechnung.
Er empfahl uns kurzerhand ein neueres, sogar günstigeres Model aus dem Angebot, das zwar 500 Lumen weniger in der Beschreibung stehen hatte, dafür aber auch ein gutes Viertel weniger Strom verbrauchen sollte. Er versicherte uns, dass der geringere Verbrauch sich mehr bemerkbar machen sollte, als die fehlenden ANSII-Lumen. Netter Nebeneffekt für unsere Tour: Das mobile E-Werk konnte eine Nummer kleiner ausfallen.
Die Batterie
Unsere Idee sah vor, Touren anzubieten, die eine Gesamtlänge von 2 Stunden nicht überschreiten sollten, so dass es, Laufwege und sonstige Pausen abgezogen, locker reichen sollte, wenn die Batterie den Beamer und die andere Technik, von der wir zu dem Zeitpunkt noch gar nicht wussten, dass es sie mal geben würde, anderthalb Stunden am Laufen hält.
Neben der Kapazität war ein weiteres – gewichtiges – Kriterium das Eigengewicht der Batterie, da wir ja, im Gegensatz zur Essen Marketing Gesellschaft nicht mit einem Lastenfahrrad, sondern mit einem Fahrradanhänger für zwei Kinder unterwegs sein würden.
In Kombination mit dem “sparsamen” Beamer entschieden wir uns nach weiteren Rechnereien für 120Ah, die, so die Theorie, die 90 Minuten locker schaffen und dabei, ganz entscheidend, nicht mal 30 Kilogramm wiegen sollte.
Auch mit dem Batteriekauf hätten wir den örtlichen Einzelhandel gerne unterstützt, eine Autobatterie in der gewünschten Größe zu bekommen war allerdings nicht ohne größeren Aufwand möglich. Nur für eine Batterie rund 60km zu fahren erschien uns jedenfalls übertrieben. Also sollte Amazon mal wieder zu unserem Lieferanten werden. Schade eigentlich.
Der Wandler
Was macht so ein Wandler überhaupt? Jeder, der mal mit einem Wohnmobil unterwegs war, kennt dieses Gerät. Um Verbraucher mit 230 Volt betreiben zu können, müssen die 12 Volt, die aus einer solchen Autobatterie kommen, erstmal gewandelt werden. Welche Art von Wandler man benötigt, hängt unter anderem von den Geräten ab, die damit betrieben werden sollen. Beim Einschalten kann der Verbrauch für kurze Zeit auf den zehnfachen Wert des eigentlich benötigten steigen, daher sollte auch ein Wandler nicht zu knapp bemessen sein. Ein erneutes Danke an Lars, der uns mit einem kleinen Hinweis einen, ansonsten wahrscheinlich langwierigeren Teil der Recherche erspart hat.
Beim Beschaffen des Wandlers stießen wir auf das selbe Problem wie bei der Batterie: Nachdem wir diverse Fachhändler und sogar einen Campingladen abgeklappert hatten, war wieder klar: Der Wandler wird bei Amazon bestellt. Auch, wenn wir ihn gerne im Laden gekauft hätten, 35% teurer muss er nicht sein.
Die Bastelei
Mit den nötigen Utensilien ging es zur Tischlerei Soostmeyer, um das neue Innenleben des Gefährts zu planen. Entkernt war der Croozer relativ schnell, zwei passende Bretter als Basis, dazu eine Box auf der man zum einen den Beamer abstellen konnte, innen drin war zum anderen der nötige Platz zum Verstauen der Autobatterie. Zu guter Letzt wurde der Wandler an die Rückwand dieser Kiste geschraubt. Wir waren zufrieden, der Schreiner scheinbar auch 😉
Das große Plus der Konstruktion war, dass der gesamte Innenausbau in kürzester Zeit, mit nur wenigen Handgriffen entfernt werden kann, und der Beamer so auch für kleineren Autos transportfähig gemacht werden konnte. Großartige Arbeit, Rudi!
In meinem, wie ich finde, “durchdachtesten Auto der Welt”, reichen sogar ein paar Handgriffe am Auto, um das ganze Gefährt einzuladen, aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Im nächsten Teil wird getüftelt. Und auch schon GEbeamt, bis dahin aber getüftelt. Und getüftelt. Und getüftelt. Und…